Kapitel: KULTUR
Palace, Eden, Rex: Rorschach war mit seinen drei Kinos ein regionales Kinozentrum und hatte womöglich die höchste Kinodichte pro Einwohner der Schweiz.
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Der Schweizer Filmklassiker «Das Menschlein Matthias» über die Stickereizeit spielt teilweise in Rorschach. Ein Bub aus der Stadt liess sich für die Dreharbeiten 1940 von der Hafenmauer fallen.
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Das gesellschaftliche und kulturelle Leben fand im Winter in den Sälen statt. Im Sommer gab es «Rorschacher Frei-lichtspiele» auf dem Lindenplatz und Aufführungen vor der Kolumbanskirche.
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Die Bronzeplastik «Die Schwebende» im Seepark erregte einst die Gemüter: 1400 Rorschacher unterschrieben 1954 eine Petition gegen das Aufstellen einer Skulptur, die einen nackten Frauenkörper darstellte.
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Im 17. Jahrhundert verloren Rorschacher Söldner in venezianischen Diensten ihr Leben auf einer griechischen Insel. Das Haus Negropont an der St. Gallerstrasse verweist auf diese traurige Geschichte.
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Auf dem alten Friedhof bei der Kolumbanskirche steht ein Grabmal für Soldaten der Bourbaki-Armee. Es erinnert an Soldaten, die während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 / 71 in Rorschach interniert wurden.
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Ein Unbekannter aus Roms Katakomben wurde in Rorschach seit 1674 als Heiliger Constantius verehrt. Der Kult um die in der Kolumbanskirche liegenden Gebeine ist in Vergessenheit geraten.
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Der schön über der Stadt gelegene Zentralfriedhof entstand in den 1910er-Jahren durch Einigung zwischen den Konfessionen. Das Sinnbild dafür ist das Monument auf dem Friedhofshügel.
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Wenn jeweils in der Neujahrsnacht und am 1. August in der ganzen Schweiz die Kirchen-glocken läuten, tönt es nirgends besser als in der Hafenstadt: Die Rorschacher Glocken klingen besonders harmonisch-melodisch.
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